Der Nobelpreis ist nach wie vor die ultimative Auszeichnung für exzellente Wissenschaft - daher auch ein Topthema im ScienceBlog
Der Nobelpreis ist nach wie vor die ultimative Auszeichnung für exzellente Wissenschaft - daher auch ein Topthema im ScienceBlogMo, 06.10.2025 - — Redaktion
Seit 1901 wird jährlich die von Alfred Nobel gestiftete, bedeutendste Auszeichnung für wissenschaftliche Durchbrüche in Chemie, Physik und Physiologie oder Medizin, sowie für Literatur und Friedensbemühungen verliehen. Der ScienceBlog enthält in leicht verständlicher Form eine Sammlung von Artikeln (zumindest) zu einem der seit 2013 ausgezeichneten Forschungsgebiete sowie zahlreiche weitere Artikel zu Laureaten früherer Jahre.
Der schwedische Chemiker Alfred Nobel (1833 - 1896) war u.a. mit der Erfindung von Dynamit sehr reich geworden. Da er keine Nachkommen hatte, verfügte er in seinem Testament, dass mit dem größten Teil seines Vermögens eine Stiftung gegründet werden sollte, deren Zinsen „als Preis denen zugeteilt werden sollten, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“. Dabei hatte er fünf, seiner Expertise und seinen Vorstellungen als preiswürdig entsprechende Disziplinen - Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin, Literatur und Friedensbemühungen - im Auge, die das Preisgeld zu gleichen Teilen erhalten sollten. Vier Jahre nach Nobels Tod erfolgte die Gründung der Nobel-Stiftung, im Jahr darauf - 1901 - wurden die Nobelpreise erstmals verliehen: an Jacobus Hendrikus van't Hoff "für Chemie in Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste um die Entdeckung der Gesetze der chemischen Dynamik und des osmotischen Drucks in Lösungen.", an Wilhelm Conrad Röntgen "für seine außergewöhnlichen Verdienste durch die Entdeckung der bemerkenswerten Strahlen, die später nach ihm benannt wurden" und an Adolf von Behring in Physiologie oder Medizin "für seine Arbeit auf dem Gebiet der Serumtherapie, insbesondere deren Anwendung gegen Diphtherie, durch die er neue Wege in der Medizin erschlossen und damit den Ärzten eine wirksame Waffe gegen Krankheit und Tod an die Hand gegeben hat".
Medaille zum Nobelpreis in Physik 1905 mit dem Porträt des Stifters Alfred Nobel. Verliehen an Philipp Lenard für seine Arbeiten an Kathodenstrahlen. Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Medaille_Nobelpreis_Philipp_Lenard_2.jpg .Lizenz cc-by. |
Der Nobelpreis ist bis heute das Non-plus-Ultra für Wissenschafter geblieben, auch wenn in den letzten Jahren eine Vielzahl an Preisen geschaffen wurde, die vor allem in Hinsicht auf das Preisgeld besser abschneiden aber auch neuere Disziplinen erschließen und - in Anbetracht der größeren Teams - mehr als drei Forscher auszeichnen können.
Mit Ausnahme einiger Jahre im 1. und 2. Weltkrieg sind in den naturwissenschaftlichen Disziplinen seit 1901 insgesamt 119 Nobelpreise in Physik an 230 Forscher vergeben worden, 116 Preise an 197 Forscher in Chemie und 116 Preise an 232 Forscher in Physiologie oder Medizin. (Nb.: unter physiologischer Chemie wurde bis in die 1960-Jahre die Biochemie verstanden.) Dass viele Durchbrüche in diesen Disziplinen bisher nicht gewürdigt wurden - beispielsweise die fundamentale Rolle der Steroidhormonrezeptoren in Physiologie und Pathologie oder die durch Cyclosporin neu eröffneten Wege in Immunologie und Transplantation -, ist ein bedauerliches Faktum. Ebenso, dass Forscher, die im wahrsten Sinn des Wortes die Welt verändert haben - wie Lise Meitner oder Carl Djerassi, der Erfinder der Antibaby-Pille - leer ausgingen.
Unmittelbar nach der Bekanntgabe der neuen Laureaten hat der ScienceBlog seit 2013 jährlich (zumindest) zu einem der ausgezeichneten Forschungsgebiete einen leicht verständlichen Artikel gebracht; dazu kamen zahlreiche weitere Artikel zu Laureaten vergangener Jahre. So wurden bis jetzt 32 der seit 1901 insgesamt vergebenen 350 Preise für Durchbrüche in Physik, Chemie und Physiologie oder Medizin im Blog ausführlicher beschrieben.
Artikelsammlung: Nobelpreise im ScienceBlog
Artikel 2024 - 2013
Nobelpreis in Chemie 2024 an Demis Hassabis, John Jumper und David Baker "für computergestütztes Proteindesign und Vorhersage von Proteinstrukturen"
Die ausgezeichneten Wissenschafter Demis Hassabis, John Jumper und David Baker haben eine Revolution in der Proteinforschung ausgelöst. Hassabis und Jumper haben mit AlphaFold2 ein künstliches Intelligenzmodell entwickelt, das den Traum wahrmacht mit hoher Genauigkeit die räumliche Struktur eines Proteins aus seiner Aminosäuresequenz vorhersagen zu können. Baker ist es gelungen mit seinem kontinuierlich weiter entwickelten Computerprogramm Rosetta völlig neue, in der Natur nicht vorkommende Proteine mit speziellen Eigenschaften für diverse Anwendungen zu designen. AlphaFold2 und Rosetta sind offentlich frei zugänglich, ihre bereits millionenfache Nutzung führt in eine neue Ära von Grundlagenforschung und diversesten Anwendungen.
Inge Schuster, 15.10.2024: Chemie-Nobelpreis 2024 für die KI-gestützte Vorhersage von Proteinstrukturen und das Design völlig neuer Proteine.
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Nobelpreis in Physik 2023 an Ferenc Krausz, Pierre Agostini und Anne L’Huillier "für experimentelle Methoden, die Attosekunden-Lichtimpulse zur Untersuchung der Elektronendynamik in Materie erzeugen."
Elektronen halten die Welt zusammen. Wenn in chemischen Reaktionen neue Substanzen entstehen, spielen Elektronen die Hauptrolle. Und auch in der Elektronik stellen sie die Protagonisten. Ferenc Kraus konnte - damals noch an der TU Wien - mit nur Attosekunden dauernden Laserpulsen erstmals die rasanten Bewegungen einzelner Elektronen in Echtzeit verfolgen. Nun, als Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching, setzt Krausz mit seinen Mitarbeitern diese Arbeiten fort und erhält daraus nicht nur fundamentale Erkenntnisse über das Verhalten von Elektronen im atomaren Maßstab, sondern schafft auch die Basis für neue technische Entwicklungen, beispielsweise für schnellere elektronische Bauteile oder zur Früherkennung von Krebserkrankungen aus Blutproben.
Roland Wengenmayr, 05.10.2023: Ferenc Krausz: Pionier der Attosekunden-Physik erhält den Nobelpreis für Physik 2023.
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Nobelpreis in Physiologie oder Medizin 2022 an Svante Pääbo "für Entdeckungen zum Genom ausgestorbener Hominiden und zur menschlichen Evolution."
Svante Pääbo, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, gilt als Pionier des neuen Forschungsgebietes "Paläontologie". Seine Arbeiten zur Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms haben unser Verständnis zur Evolution des Menschen revolutioniert. In einem leicht verständlichen Artikel berichtet die Zellbiologin Christina Beck, Leiterin der Kommunikation der Max-Planck-Gesellschaft, über die angewandten Techniken und Ergebnisse von Svante Pääbos Forschung.
Christina Beck, 03.10.2022: Paläogenetik: Svante Pääbo wird für seine revolutionierenden Untersuchungen zur Evolution des Menschen mit dem Nobelpreis 2022 ausgezeichnet.
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Nobelpreis in Physik 2022 an Anton Zeilinger, Alain Aspect und John Clause "für Experimente mit verschränkten Photonen, die Verletzung der Bellschen Ungleichungen und Pionierarbeit in der Quanteninformationswissenschaft"
Die Forscher werden für ihre bahnbrechenden Experimente mit verschränkten Quantenzuständen ausgezeichnet. Anton Zeilinger erzählt hier von seiner Faszination für die Quantentheorie, wie sich aus dieser ursprünglich ausschliesslich als Grundlagenforschung gedachten Fachrichtung nun Anwendungen ergeben, die "unsere kühnsten Träume übertreffen."
Redaktion, 04.10.2022: Herzliche Gratulation Anton Zeilinger zur höchsten Auszeichnung in Physik!
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Nobelpreis in Chemie 2021 an Benjamin List und David MacMillan "für die Entwicklung der asymmetrischen Organokatalyse"
Eine neue Klasse von Katalysatoren haben um 2000 Benjamin List (damals Scripps-Research Institute, US) und David MacMillan (Princeton University) voneinander unabhängig entdeckt: kleine organische Moleküle, die hochselektiv und effizient chemische Reaktionen katalysieren und ein enormes Potential für die industrielle Anwendung haben. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 2003 hat Benjamin List (Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim, D) einen Artikel über das neue Gebiet der Organokatalyse verfasst.
Benjamin List, 07.10.2021; Ein Leben ohne Katalyse ist nicht denkbar. Organokatalyse - eine neue und breit anwendbare Synthesemethode.
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Nobelpreis in Physiologie oder Medizin 2021 an David Julius und Ardem Patapoutian "für ihre Entdeckung von Rezeptoren für Temperatur und Berührung"
David Julius, University of California, San Francisco (UCSF), wurde für seine bahnbrechende Entdeckung des ersten Proteinrezeptors ausgezeichnet, der die Temperaturwahrnehmung des Körpers - die Thermosensation - steuert, sein langjähriger Mitarbeiter Ardem Patapoutian, Scripps Research Institute, La Jolla, CA, für die Identifizierung des ersten Proteinrezeptors zur Steuerung unseres Tastsinns.
Francis Collins, 14.10.2021: Auszeichnungen für die Grundlagenforschung: Fünf NIH-geförderte Forscher erhalten 2021 den Nobelpreis
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Nobelpreis in Physik 2021 an Klaus Hasselmann und Syukuro Manabe "für die physikalische Modellierung des Erdklimas, die Quantifizierung von Schwankungen und die zuverlässige Vorhersage der globalen Erwärmung“
Roland Wengenmayr, 10.11.2022: Digitale Zwillinge der Erde - Wie Forschung physikalische Klimamodelle entwickelt.
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Nobelpreis in Chemie 2020 an Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna "für die Entwicklung einer Methode zur Genom-Editierung"
Basierend auf CRISPR-Cas, dem Verteidigungsmechanismus von Bakterien gegen Viren (Phagen) haben die Laureaten, die französische Biologin Emmanuelle Charpentier und die US-amerikanische Biochemikerin Jennifer Doudna eine Genschere entwickelt, die präzise, effizient und kostengünstig jede beliebige DNA ansteuert und an einer vorbestimmten Stelle schneidet und verändert. CRISPR-Cas ermöglicht die Genome von Mikroorganismen, Pflanzen und Tieren gezielt zu verändern und hat innerhalb kürzester Zeit die biologisch/medizinischen Labors in aller Welt revolutioniert.
Redaktion, 08.10.2020: Genom Editierung mittels CRISPR-Cas9 Technologie - Nobelpreis für Chemie 2020 an Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna.
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Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2019 an William G. Kaelin Jr., Sir Peter J. Ratcliffe und Gregg L. Semenza „für ihre Entdeckungen darüber, wie Zellen die Verfügbarkeit von Sauerstoff wahrnehmen und sich daran anpassen“
Die Preisträger haben einen der für unser Leben wichtigsten Anpassungsprozesse aufgeklärt. Es ist der überaus komplexe Mechanismus mit dem sich Körperzellen in ihrem Metabolismus und ihren physiologischen Funktionen an unterschiedliche Sauerstoffgehalte adaptieren. Auf der Basis dieser Mechanismen lassen sich auch neue therapeutische Strategien entwickeln: zur Behandlung von Anämien gibt es bereits ein am Markt zugelassenes Produkt, erfolgversprechende Möglichkeiten im Bereich von Krebserkrankungen befinden sich erst am Anfang der Entwicklung.
Inge Schuster, 10.10.2019: Wie Zellen die Verfügbarkeit von Sauerstoff wahrnehmen und sich daran anpassen - Nobelpreis 2019 für Physiologie oder Medizin
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Nobelpreis in Chemie 2018 an Frances H. Arnold " für die gezielte Evolution von Enzymen“ an George P. Smith und Sir Gregory P. Winter „für die Phagen-Display-Technik zur Darstellung von Peptiden und Antikörpern“
Eine Revolution, die auf Evolution basiert - so kündigte Claus Gustafsson, Vorsitzender des Nobel-Komitees die bahnbrechenden Arbeiten zur "Gerichteten Evolution von Enzymen und Bindungsproteinen" an, die gestern mit dem Nobelpreis 2018 für Chemie ausgezeichnet wurden. Eine Hälfte des Preises ging an Frances H. Arnold, die mit Hilfe evolutionärer Methoden Enzyme optimiert und neu designt, sodass sie auch in der Natur noch unbekannte Reaktionen ausführen. Die andere Hälfte ging an George P. Smith und Sir Gregory P. Winter für die Methode des Phagen-Display, die von eminenter Bedeutung für die Herstellung von Biopharmaka, insbesondere von hochspezifischen Antikörpern ist. (Der Blogartikel berichtet nur über die Arbeiten von France H. Arnold.)
Inge Schuster, 4.10.2018: Nobelpreis für Chemie 2018: Darwins Prinzipien im Reagenzglas oder "Gerichtete Evolution von Enzymen".
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Nobelpreis in Chemie 2017 an Jacques Dubochet, Joachim Frank und Richard Henderson „für die Entwicklung der Kryo-Elektronenmikroskopie zur hochauflösenden Strukturbestimmung von Biomolekülen in Lösung“
Die Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM) hat das Tor zu einer neuen Ära der Biochemie geöffnet. Es ist damit möglich geworden Biomoleküle und auch größere zelluläre Strukturen darzustellen, ohne diese kristallisieren zu müssen oder Struktur verändernde Fixative oder Farbstoffe anzuwenden. Dies ermöglicht nun Visualisierungen der Moleküle im nativen Zustand - aufgelöst bis hin zu atomaren Details - und lässt damit deren Funktion besser verstehen.
Inge Schuster, 05.10.2017: Eine neue Ära der Biochemie – Die Entwicklung der Kryo-Elektronenmikroskopie wird mit dem Chemienobelpreis ausgezeichnet. -
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Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2016 an Yoshinori Ohsumi „für seine Entdeckungen zu den Mechanismen der Autophagie“
Autophagie - ein fundamentaler Mechanismus in eukaryotischen Zellen - ist ein Selbstverdauungsprozess: wenn Zellen hungern oder gestresst werden, bauen sie überschüssige und/oder beschädigte Proteine und Zellorganellen ab und erzeugen daraus neue Bausteine, die für ihr Überleben essentiell sind.
Redaktion, 07.10.2016: Autophagie im Rampenlicht - Zellen recyceln ihre Bausteine. Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2016
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Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2015 an YouYou Tu “für die Entdeckung einer neuen Therapie der Malaria" und William C. Campbell und Satoshi Ōmura "für ihre Entdeckung einer neuen Therapie der durch Fadenwürmer hervorgerufenen Infektionen“.
Der Preis wurde für Durchbrüche in der Behandlung parasitärer Erkrankungen verliehen. Das Nobelkomitee begründete die Entscheidung: „Diese Entdeckungen haben der Menschheit wirksame Mittel zur Bekämpfung dieser verheerenden Krankheiten zur Verfügung gestellt, die jährlich hunderte Millionen Menschen befallen. Die Auswirkungen – verbesserte Gesundheit, verringertes Leiden – sind unermesslich groß“.
Redaktion, 09.10.2015: Naturstoffe, die unsere Welt verändert haben – Nobelpreis 2015 für Medizin
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- Nobelpreis in Chemie 2014 an Eric Betzig, William Moerner und Stefan Hell „für die Entwicklung der superauflösenden Fluoreszenzmikroskopie.“
Die Entwicklung der Fluoreszenz Nanoskopie ist den US-Amerikanern Eric Betzig (Howard Hughes Medical Institute, Janelia Farm) und William Moerner (Stanford University, CA) und dem Deutschen Stefan Hell (Max-Planck Institut für Biophysikalische Chemie/Göttingen) voneinander unabhängig und mit unterschiedlichen Strategien gelungen. Mittels neuer fluoreszenzmikroskopischer Methoden gelang es Forschern um Eric Betzig (Howard Hughes Medical Institute, Janelia Farm) den inneren Aufbau lebender Zellen und darin ablaufende Prozesse in hoher räumlicher Auflösung – bis hin zur Sichtbarmachung einzelner Proteine - und zeitlicher Auflösung (Millisekundenbereich) zu filmen. An Hand von Beispielen - u.a. dem Aufbau/Umbau des Zytoskeletts oder der Entwicklung von Mitochondrien – lässt sich das ungeheure Potential dieser superauflösenden Mikroskopie erahnen, die in unterschiedlichsten Labors leicht implementierbar sein dürfte und damit eine Revolution der biologischen, biomedizinischen (Grundlagen)Forschung verspricht.
Redaktion 04.09.2015: Superauflösende Mikroskopie zeigt Aufbau und Dynamik der Bausteine in lebenden Zellen.
Feinere Details als die halbe Lichtwellenlänge, so war eigentlich seit dem 19. Jahrhundert bekannt, lassen sich im Mikroskop wegen der Lichtbeugung nicht auflösen. Heute steht jedoch fest, dass man mit herkömmlicher Optik fluoreszierende Proben mit einer Detailschärfe weit unterhalb dieser sogenannten Beugungsgrenze abbilden kann. Die Stimulated Emission Depletion-Mikroskopie (STED) und weitere, jüngere fernfeldoptische Verfahren können Auflösungen von besser als 20 Nanometern erreichen und sind prinzipiell sogar in der Lage, molekular auflösen. Der Physiker Stefan Hell (Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie/ Göttingen) hat mit der von ihm entwickelten STED-Mikroskopie den minimal-invasiven Zugang zur Nanoskala der Zelle eröffnet.
Stefan Hell, 07.07.2017: Grenzenlos scharf — Lichtmikroskopie im 21. Jahrhundert -
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Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2013 an James E. Rothman, Randy W. Schekman and Thomas C. Südhof "für die Entdeckung der Maschinerie, die den Vesikeltransport - ein wesentliches Transportsystem der Zelle - reguliert."
Die Laureaten haben ein essentielles Transportsystem in unseren Zellen entdeckt, das den Transport von Molekülen, verpackt in sogenannte Vesikeln organisiert. Auf Grund ihrer fundamentalen Bedeutung sind diese Forschungsergebnisse bereits als etablierter Wissensstandard in allen einschlägigen Lehrbüchern angeführt und unabdingbarer Bestandteil von biologischen (Einführungs)vorlesungen.
Inge Schuster, 11.10.2013: Transportunternehmen Zelle.
Weitere Artikel
Nobelpreis in Physiologie oder Medizin 2012 an Sir John B. Gurdon and Shinya Yamanaka „für die Entdeckung, dass reife Zellen umprogrammiert werden können, um pluripotent zu werden“
Christina Beck, 17.02.2025: Von Vererbung und Entwicklungskontrolle zur Reprogrammierung von Stammzellen.
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Nobelpreise in Physik 1979, 1986, 2013 Entdeckung i) der neutralen Ströme, ii) der W- und Z-Bosonen und iii) des Higgs-Teilchens 1
1979: an Steve Weinberg, Abdus Salam und Sheldon Glashow "für ihren Beitrag zur Theorie der Vereinigung schwacher und elektromagnetischer Wechselwirkung zwischen Elementarteilchen, einschließlich unter anderem der Voraussage der schwachen neutralen Ströme“.
1984: an Carlo Rubbia und Simon van der Meer "Für ihre maßgeblichen Beiträge in dem Großprojekt, das zur Entdeckung der W- und Z-Kraftteilchen, den Vermittlern der schwachen Wechselwirkung, führte"
2013: an François Englert und Peter Higgs "Für die Entdeckung des theoretischen Mechanismus, der zu unserem Verständnis des Ursprungs der Masse von fundamentalen Bausteine der Materie beiträgt und der jüngst durch die Entdeckung des vorhergesagten Elementarteilchens in den Experimenten ATLAS und CMS am Large Hadron Collider des CERN bestätigt wurde."
Claudia Elisabeth Wulz, 18-01-2018: Die bedeutendsten Entdeckungen am CERN.
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Nobelpreis in Physik 2010 Andre Geim und Konstantin Novoselov "für bahnbrechende Experimente mit dem zweidimensionalen Material Graphen"
Klaus Müllen, 05.09.2014: Graphen – Wunderstoff oder Modeerscheinung?
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Nobelpreis in Chemie 2007 Gerhard Ertl “für seine Studien von chemischen Prozessen an festen Oberflächen"
Roland Wengenmayr, 08.10.2021: Alles ganz schön oberflächlich – heterogene Katalyse
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Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 1997 an Stanley B. Prusiner "für seine Entdeckung der Prionen - ein neues Prinzip der Infektion".
Michael Simm, 01.06.2023: Prionen - wenn fehlgefaltete Proteine neurodegenerative Erkrankungen auslösen
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Nobelpreis in Physiologie oder Medizin 1991 Erwin Neher und Bert Sakmann "für ihre Entdeckungen zur Funktion einzelner Ionenkanäle in Zellen” Nobelpreis Chemie Roderick MacKinnon "für stukturelle und mechanistische Studien an Ionenkanälen."
Christina Beck, 21.10.2021: Signalübertragung: Wie Ionen durch die
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Nobelpreis in Physiologie oder Medizin 1973 Karl von Frisch, Konrad Lorenz and Nikolaas Tinbergen „für ihre Entdeckungen hinsichtlich der Organisation und Auslösung individueller und sozialer Verhaltensmuster“
Redaktion, 12.08.2016: Meilenstein der Sinnesphysiologie: Karl von Frisch entdeckt 1914 den Farbensinn der Bienen.
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Nobelpreis in Chemie 1967 Manfred Eigen "für Untersuchungen extrem schneller chemischer Reaktionen, die durch Störung des Gleichgewichts mittels sehr kurzer Energieimpulse hervorgerufen werden".
Inge Schuster, 04.05.2017: Manfred Eigen: Von "unmessbar" schnellen Reaktionen zur Evolution komplexer biologischer Systeme.
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Nobelpreis in Chemie 1962 Max Ferdinand Perutz and John Cowdery Kendrew "für ihre Studien zur Struktur globulärer Proteine"
Bernhard Rupp, 04.94.2014: Wunderwelt der Kristalle — Von der Proteinstruktur zum Design neuer Therapeutika.
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Nobelpreis in Physik 1936 Victor Franz Hess "für seine Entdeckung der kosmischen Strahlung."
Siegfried J. Bauer, 28.06.2012: Entdeckungen vor 100 Jahren: Kosmische Strahlung durch Viktor Franz Hess, Kontinentalverschiebung durch Alfred Wegener
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Nobelpreis in Physiologie oder Medizin 1930 Karl Landsteiner "für die Entdeckung der menschlichen Blutgruppen"
Inge Schuster, 14.06.2018: Entdecker der Blutgruppen – Karl Landsteiner zum 150. Geburtstag.
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Nobelpreis in Chemie 1931, 1918 1931: Carl Bosch und Friedrich Bergius „in Anerkennung ihrer Beiträge zur Erfindung und Entwicklung chemischer Hochdruckverfahren“ 1918: Fritz Haber "Für die Synthese von Ammoniak aus seinen Elementen"
Roland Wengenmayr, 11.01.2024: Katalytische Zerlegung von aus grünem Wasserstoff produziertem Ammoniak - ein Weg zum Wasserstoffspeicher
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Nobelpreis in Physik 1914, 1915. 1914: Max von Laue "für seine Entdeckung der Beugung von Röntgenstrahlen durch Kristalle " 1915: Sir William Henry Bragg and William Lawrence Bragg "für ihre Leistungen bei der Analyse von Kristallstrukturen mittels Röntgenstrahlen“
Bernhard Rupp, 20.03.2014: Wunderwelt der Kristalle — Die Kristallographie feiert ihren 100. Geburtstag.
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Nobelpreis in Physiologie oder Medizin 1908 An Ilya Ilyich Mechnikov and Paul Ehrlich "in Würdigung ihrer Arbeiten zur Immunität."
Redaktion, 21.08.2015: Paul Ehrlich – Vater der Chemotherapie