Nicht-invasive Messung der glymphatischen Abfallentsorgung in Echtzeit eröffnet neue Wege zur Prävention und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen

Di, 17.06.2025— Inge Schuster

Inge Schuster

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Das erst 2012 entdeckte glymphatische System des Gehirns ist ein Netzwerk von Kanälchen, die das Einströmen von Gehirnflüssigkeit samt den darin enthaltenen Nährstoffen ins Gehirngewebe und das Ausströmen samt den gelösten, potentiell neurotoxischen Abbauprodukten - darunter beta-Amyloid und Tau-Protein, die mit der Alzheimerkrankheit in Verbindung gebracht werden - regulieren. Im Tierversuch konnte festgestellt werden, dass dieser Flüssigkeitsstrom durch das Gehirn und damit die "Abfallbeseitigung" praktisch nur während des Schlafs stattfindet. Ein von Applied Cognition entwickeltes Gerät erweist sich als geeignet, um erstmals unter möglichst natürlichen Bedingungen und zeitaufgelöst die Biologie des glymphatischen Systems und dessen Fehlfunktionen am Menschen zu untersuchen, frühzeitig Personen mit beeinträchtigter Funktion zu identifizieren und therapeutische Strategien gegen die stark im Zunehmen begriffenen neurodegenerativen Erkrankungen zu prüfen.

Was ist Stress? Ursachen und Auswirkungen auf Körper und Psyche

Do, 29.05.2025 — Christina Beck Christina Beck

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„Ich bin total im Stress!“ – wer hat das nicht schon oft gehört. Ob in Schule, Studium oder Beruf: Lernstress vor Prüfungen, Termindruck im Job und manchmal sogar Freizeitstress, wenn man sich unter der Woche zu viel vorgenommen hat. Stress hat in unserer Gesellschaft ein ausgesprochen schlechtes Image. Zu Recht? „Ohne Stress wäre unser Leben ziemlich langweilig“, sagt der Biologe Mathias V. Schmidt vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. „Wir könnten unseren Alltag gar nicht bewältigen, wenn es keinen Stress gäbe und wir kein funktionierendes Stresssystem hätten.“ *

Selbst bei einer Umkehr der globalen Erwärmung wird es Jahrhunderte dauern, bis sich die Gletscher erholen

Fr, 23.5..2025 — IIASA

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Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die weltweiten Berggletscher über Jahrhunderte hinweg nicht erholen werden – selbst wenn der Mensch durch sein Eingreifen die Erde wieder auf die 1,5-°C-Grenze abkühlt, die er bereits überschritten hat. Die von der Universität Bristol in Großbritannien und der Universität Innsbruck in Österreich in Zusammenarbeit mit Kollegen vom IIASA und der Schweiz geleitete Forschung präsentiert die ersten globalen Simulationen der Gletscherveränderungen bis zum Jahr 2500 unter sogenannten „Overshoot“-Szenarien, bei denen die Erde die 1,5-°C-Grenze vorübergehend um bis zu 3 °C überschreitet, bevor sie wieder abkühlt.*

Schmerz lass' nach ....Wie wirksam ist Paracetamol?

Mo, 19.05.2025— Inge Schuster

Inge Schuster Icon Medizin

Schmerz warnt unseren Körper vor gefährlichen Situationen der Außenwelt und macht ebenso auf viele Krankheiten aufmerksam. Chronische Schmerzen haben allerdings die Warnfunktion häufig verloren, sind seit jeher der häufigste Grund, warum ein Arzt aufgesucht wird und lassen sich - trotz eines breiten Arsenals an Schmerzmedikamenten - bislang nicht zufriedenstellend behandeln. Zu den weltweit am häufigsten - gegen akute und chronische Schmerzen - angewandten Arzneimitteln gehört das in den 1950er Jahren zugelassene, als sicher und wirksam betrachtete Paracetamol, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in die Liste der essentiellen Arzneimittel aufgenommen wurde. Große, unabhängige und qualitativ hochwertige klinische Studien und Cochrane-Metaanalysen lassen allerdings an der Wirksamkeit von Paracetamol stark zweifeln, ebenso können schwere Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden.

Wie Blumen zu ihrem Geruch nach verfaultem Fleisch gekommen sind: Eine genetische "Just So" Geschichte

So, 11.05.2025 — Ricki Lewis Ricki LewisIcon Biologie

Der englische Schriftsteller Rudyard Kipling hat die Gute-Nacht-Geschichten, die er seiner Tochter erzählte, 1902 unter dem Titel "Just so stories" herausgebracht. Die phantasievollen Geschichten erklärten "just so" (genau so), d.i. in Worten, an die seine Tochter gewöhnt war, wie Tiere ihre charakteristischen Merkmale, wie Flecken, Rüssel, Höcker, etc erhalten hatten - alles mit dem Ziel besser überleben zu können. Von einer derartigen zielgerichteten Strategie ist auch in einem aktuellen Bericht zu lesen: Einige Pflanzen haben Aasgeruch entwickelt, um Insekten anzulocken und von diesen bestäubt zu werden. Die Genetikerin Ricki Lewis wendet sich gegen eine derartige Interpretation und erklärt, warum die Evolution von Merkmalen nicht zielgerichtet erfolgt.*

Intuition - unbewusste Quelle des Denkens

So 04. 05.2025— Christian Wolf

Christian Wolf

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Intuition: eine mystische Eingebung, ein sechster Sinn oder gar die Stimme Gottes? Weit gefehlt! Psychologen sehen in der Intuition eine unbewusste Form der Informationsverarbeitung. Sie verstehen unter Intuition Gefühle, sich in eine bestimmte Richtung zu entscheiden, die rasch im Bewusstsein auftauchen, ohne dass uns ihre Gründe dafür vollständig bewusst werden Diese Gefühle sind aber oft stark genug, uns direkt danach handeln zu lassen. Allerdings sind Intuitionen nicht immer hilfreich: Manchmal führen sie in die Irre.*

Gürtelrose-Impfung: Wirksamkeit gegen Demenzerkrankungen auch in Australien nachgewiesen

Sa, 26.04.2025— Redaktion

Redaktion

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An Hand von sehr umfangreichen elektronischen Gesundheitsdaten aus Wales (UK) konnte kürzlich ein transdisziplinäres Team von Wirtschaftswissenschaftern und Medizinern in einem "Quasi-Experiment" zeigen, dass offensichtlich ein kausaler Zusammenhang zwischen der Gürtelrose-Impfung und der Reduktion von Demenzerkrankungen besteht. Eine ähnliche "quasi-experimentelle Analyse" - nun basierend auf elektronischen Gesundheitsdaten aus Australien - ist am 23. April d.J. erschienen und bestätigt die Waliser Ergebnisse in einem anderen Volk und einem anderen Gesundheitssystem: Die Gürtelrose-Impfung dürfte Demenzerkrankungen weitaus stärker verhindern oder verzögern als die bislang angewandten Therapien.

Wir lachen von frühester Kindheit an

Fr. 18.04.2025— Susanne Donner

Susanne DonnerIcon Gehirn

Menschen und viele Tiere sind von klein auf zu Späßen aufgelegt. Schon ab drei Monaten hat die Hälfte der Säuglinge ihren Humor entdeckt, Kleinkinder finden es lustig, wenn Sinneseindrücke ihre Erwartungen unterlaufen. Später haben Kinder auch Spaß daran andere zu ärgern und auszulachen. Den Humor von Erwachsenen finden Kinder lange nicht besonders witzig. Lachen signalisiert, ob zwei Menschen als Freund oder Feind auseinandergehen. Humor scheint eine Triebfeder der Bindung zu sein.*

Die Impfung gegen Gürtelrose senkt das Risiko an Demenz zu erkranken

Mi, 9.04.2025— Redaktion

Redaktion

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In den letzten Jahren mehren sich die Hinweise, dass Herpesviren eine Rolle bei der Entstehung von Demenzen spielen dürften und eine Herpes-Impfung Schutz vor diesen Erkrankungen bieten könnte. Eine neue Studie nutzt die einzigartige Art und Weise, in der der Gürtelrose-Impfstoff Zostavax in Wales eingeführt wurde, um in überzeugender Weise darzulegen, dass offensichtlich ein kausaler Zusammenhang zwischen der Impfung und der Reduktion von Demenzerkrankungen besteht. Über einen Nachbeobachtungszeitraum von sieben Jahren hat die Impfung die Diagnose von neuen Demenzerkrankungen um etwa 20 % gesenkt - eine nebenwirkungsfreie und dabei wirksamere und kostengünstigere Intervention als die bestehenden pharmazeutischen Maßnahmen.

Proxima Fusion - auf dem Weg zur marktreifen Fusionsreaktoranlage

Fr, 28.03.2025 — Andreas Merian

Andreas Merian

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Ein Fusionskraftwerk verspricht quasi unerschöpfliche und saubere Energie. Daran arbeiten weltweit zahlreiche Forschungseinrichtungen und Start-up-Unternehmen. Eines davon ist Proxima Fusion. Es ist aus dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik gegründet worden und setzt auf das Stellaratorprinzip, das dort maßgeblich entwickelt wurde. Der Fusionsreaktor soll relativ einfach und kostengünstig zu bauen sein, weil er kompakter ist, als es bisherige Konzepte vorsehen. Bis Anfang der 2030er-Jahre will Proxima Fusion eine marktreife Fusionsanlage entwickeln.*