Kollagen

Aus dem Kollagen der Schweinehaut biotechnisch hergestellte Hornhautimplantate können das Sehvermögen wiederherstellen

Do,18.08.2022 — Redaktion

Redaktion

Icon Medizin Der Verlust von Transparenz und Lichtbrechungsvermögen der Hornhaut (Cornea) gehören weltweit zu den Hauptursachen einer Erblindung. Diese Form der Blindheit kann zwar durch Transplantation behandelt werden, allerdings gibt es für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung keinen Zugang zu einer Spenderhornhaut: um die 12,7 Millionen Menschen warten bereits darauf und jährlich kommen über 1 Million neuer Fälle dazu. Forscher von der schwedischen Universität Linköping haben nun ein zellfreies implantierbares Medizinprodukt aus Typ-I-Kollagen der Schweinehaut biotechnisch entwickelt, in einer kleinen klinischen Studie an 20 Patienten mit fortgeschrittenem Keratokonus (s.u.) erprobt und das Ergebnis über 2 Jahre verfolgt. Nach einer neuen minimal-invasiven Implantationstechnik konnten 14 Patienten, die bereits blind waren, nach der Operation wieder sehen, und drei von ihnen erreichten eine perfekte Sehkraft.*

Gentherapie - Hoffnung bei Schmetterlingskrankheit

Do, 02.03.2017 - 09:02 — Eva Maria Murauer

Eva Maria MurauerIcon Medizin

Die Schmetterlingskrankheit - Epidermolysis bullosa (EB) - ist eine derzeit (noch) nicht heilbare, seltene Erkrankung, die durch Mutationen in Strukturproteinen der Haut hervorgerufen wird und in Folge durch eine extrem verletzliche Haut charakterisiert ist. Dr. Eva Maria Murauer vom EB-Haus Austria zeigt, dass sich derartige Mutationen in den Stammzellen von Patienten mittels Gentherapie korrigieren lassen und aus den so korrigierten Zellen Hautäquivalente produziert werden können, welche die Haut von EB-Patienten stückweise ersetzen und (langfristig) die Charakteristik einer stabilen, gesunden Haut bewahren können.*

Biologische Kollagenimplantate in der Hernienchirurgie – quo vaditis?

Fr, 12.02.2016 - 10:50 — Alexander Petter-Puchner

Alexander Petter-PuchnerIcon GebietBei der Leistenbruchoperation ist das Kunststoffnetz seit zwei Jahrzehnten der Standard, der zur Verstärkung des Verschlusses eingesetzt wird. Auf der Suche nach verbesserten Materialien erschienen Bionetze aus Kollagen besonders erfolgsversprechend und fanden breiten Eingang in die Hernienchirurgie – ohne, dass aussagekräftige klinische Studien vorangegangen wären. Der Wiener Chirurg Alexander Petter-Puchner, Experte für Herniechirurgie, zeigt hier die Problematik der übereilten Einführung eines biomedizinischen Produktes auf.